H) IT und Individualisierung als (neue) Kernkompetenz der GKV?!

Hintergrund

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet mit schnellen Schritten voran. Das digitale Serviceangebot der GKV wird aber nicht nur durch die Digitalisierung der administrativen Prozesse erreicht, sondern beinhaltet vor allem auch Aspekte des Versorgungsmanagements (z.B. Digitale Gesundheitsanwendungen DiGA).

 

Anhand der hinzuerlangten Rechte und Befugnisse der GKV im Rahmen der drei Digitalisierungsgesetze DVG, PDSG und DVPMG soll und muss sich diese zur Schnittstelle für Versicherte in digitalen Gesundheitsfragen entwickeln. Dafür ist umfangreiches Know-How gefragt, das fachliche und technische Aspekte beinhalten muss.

 

Aufgrund hoher Geschwindigkeit der Technologieweiterentwicklung werden externe Kompetenzen und Leistungen dabei eine zunehmend große Rolle spielen, da die Messlatte für die Krankenkassen von den hohen Anwendererwartungen und Gewohnheiten aus anderen Dienstleistungsbereichen bestimmt wird.

Herausforderung

Die gesetzlichen Krankenkassen stehen vor der Wahl: Sie können versuchen, alles selbst zu entwickeln und umzusetzen oder digitale Services an große IT-Dienstleister auslagern.

 

Aber: Wenn alle dieselben white-gelabelten Services und Produkte von Dritten nutzen, wo bleibt dann die Differenzierung am GKV-Markt? Eine wichtige Wettbewerbsvielfalt geht damit verloren. Die Krankenkasse muss die Kundenschnittstelle bedienen, um nicht Gefahr zu laufen, perspektivisch "nur" der Dienstleister hinter einem IT-Unternehmen zu werden.

Fragestellung

Wie können Krankenkassen mit den steigenden Ansprüchen und Anforderungen der Versicherten an Digitalisierung umgehen und souverän in der Interaktion mit externen Dienstleistungen agieren, um individuelle, aber kosteneffiziente Lösungen umzusetzen? Wie kann eine Krankenkasse ein auf die Versicherten abgestimmtes, digitales Angebot mit Fokus auf positive Kundenerlebnisse schaffen? Wie erreicht man eine Harmonisierung auf technischer, fachlischer, prozessualer Ebene? Wie können die dafür notwendigen Kompetenzen und Ressourcen vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels bereitgehalten werden?

 

Ziel der Fragestelleung: Erstellt einen Maßnahmenkatalog, mit dem sich eine gesetzliche Krankenkasse in diesem Spannungsfeld zukunftssicher aufstellen kann.