H) e-au: fluch und segen

Hintergrund

Die Zeiten des „gelben Scheins“ haben ein Ende: mit Einführung der eAU sowie der Schaffung der entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen wurde die Grundlage für ein vollständig digitales Vorgehen und einen elektronischen Datenaustausch zwischen Arzt, Krankenkasse und Arbeitgeber geschaffen. Während unsere Versicherten früher drei Scheine erhalten haben und die Verantwortung für die Einreichung der AU bei der Krankenkasse sowie dem Arbeitgeber trugen, müssen diese sich nun nur noch beim Arbeitgeber krankmelden. Der restliche Prozess – so der Idealfall – wird durch den elektronischen Datentransfer abgewickelt.     

Herausforderung

Immer wieder zeigt sich in der Praxis, dass der beschriebene Idealfall noch nicht reibungslos funktioniert. Die Herausforderung liegt neben vereinzelten technischen Faktoren insbesondere im veränderten Zusammenspiel zwischen den handelnden Akteuren (Ärzte, Krankenkassen, Arbeitgeber & Versicherte). Treiber sind unter anderem ein mangelndes Verständnis, was es an der jeweiligen Prozesskette zur reibungslosen Bearbeitung bedarf, und damit einhergehend unvollständige Informationen.

Leidtragender ist am Ende unser Versicherter: dieser bekommt oft erst nach einiger Zeit durch eine Rückmeldung des Arbeitgebers mit, dass keine AU Bescheinigung vorliegt und muss dann für Aufklärung sorgen. Das kostet nicht nur Zeit, sondern führt auch zu Verunsicherung: oftmals wissen die Versicherten nicht, wen sie nun gezielt ansprechen müssen und wo im Prozess es zu Herausforderungen kam.

Fragestellung

Wie kann die Kommunikation sowie das gegenseitige Verständnis der handelnden Akteure untereinander gefördert werden, um einen reibungslosen Prozess zu fördern, in dem jeder Akteur die erforderten Informationen sowie Transparenz hat?  Was bedarf es im Zusammenspiel der handelnden Akteure, um das Potenzial der eAU vollständig zu nutzen?