A) berücksichtigung psychischer faktoren in der pflege von demenzpatienten

Professionalisierung in der multimodalen, demenzspezifischen Patientenversorgung im ambulanten Setting - Entwicklung eines individuellen und patientenzentrierten Case-Management-Modells.

Hintergrund

In einer alternden Gesellschaft stellen die demenziellen Erkrankungen eine medizinische, pflegerische, soziale und gesundheitspolitische Herausforderung dar.

 

Hinzu kommt, dass mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen ausschließlich durch Angehörige im ambulanten Umfeld also ohne Beteiligung von stationären Pflegeeinrichtungen versorgt wird. Bei dieser Klientel handelt es sich überwiegend um multimorbide Personen, in deren medizinischer und pflegerischer Versorgung Randbedingungen und Wechselwirkungen (z. B. hinsichtlich der Arzneimittelversorgung) zu beachten sind. Es gilt zudem Ereignisse im häuslichen Umfeld insbesondere Stürze/ Frakturen und darauffolgende, stationäre Aufenthalte/ Operationen zu vermeiden.

Herausforderung

Im ambulanten pflegerischen und medizinischen Sektor ist der Umgang mit dementiell erkrankten Patienten aufgrund der krankheitsbedingten Spezifika und der damit verbundenen individuellen Situation eine besondere Herausforderung. Eine Kooperation der einzelnen Akteure im Gesundheitswesen sektorenübergreifend ist aktuell nur in Einzelfällen gegeben.

Fragestellung

Entwickeln Sie ein patientenzentriertes und multimodales Case-Management-Modell zur besseren Berücksichtigung der psychischen Besonderheiten in der ambulanten Pflege und ambulanten medizinischen Versorgung von Demenzpatienten. Welche Parameter/ Berufsgruppen müssen in einem sektorübergreifenden Case Management berücksichtigt werden? Wie sieht eine Nutzen-Kosten-Betrachtung aus? Wie können die Beteiligten über digitale Plattformen kommunizieren?

HINTERGRUNDINFORMATIONEN ZUM KRANKHEITSBILD

Übereinstimmend stellen zahlreiche Studien, die sich mit den ökonomischen Folgen demenzieller Erkrankungen auseinandergesetzt haben fest, dass Demenz zu den teuersten Krankheitsgruppen im höheren Alter gehört. Für Deutschland haben Hallauer et. al die direkten und indirekten Kosten für Alzheimer-Demenz bestimmt. Sie ermittelten pro Patient und Jahr Gesamtkosten von 43.767 Euro. 2,5% entfiel hierbei auf die Krankenversicherung (Arzneimittel, ärztliche Versorgung, Klinikaufenthalte), 29,6% auf die gesetzliche Pflegeversicherung sowie 67,9% auf die Familie.