Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein zentrales Element der deutschen Digital-Health-Strategie: Sie soll Gesundheitsdaten lebenslang, sektoren- und systemübergreifend allen berechtigten
Verantwortlichen zugänglich machen.
Ab Januar 2025 startete die ePA 2.0 im Opt-out-Modell mit neuen Funktionen wie Forschungselement (§ 363 SGB V) und automatischer Befüllung durch Leistungserbringer. Parallel wächst das
gematik-Ökosystem mit KIM-Diensten, eRezept, GesundheitsID und FHIR-Schnittstellen.
Doch der erhoffte Mehrwert für Versicherte, Krankenkassen und Leistungserbringer lässt bislang auf sich warten. Der Durchbruch gelingt nur, wenn die ePA mehr ist als ein digitales Archiv. Ein
sicherer und vertrauensvoller Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) kann zum Gamechanger werden – und macht so aus der Vision einer gelebten ePA endlich Realität.
Die ePA sieht sich weiterhin mit grundlegenden Herausforderungen konfrontiert.
Die Benutzerfreundlichkeit bleibt sowohl für Versicherte, Krankenkassen als auch für Leistungserbringer unzureichend: Die Bedienung gilt als wenig intuitiv, Funktionen sind schwer auffindbar, und
die Navigation ist oft umständlich.
Darüber hinaus fehlt vielfach ein konkreter Nutzen im Versorgungsalltag. Die ePA wird bislang kaum aktiv genutzt, da sie nur begrenzt dazu beiträgt, Arbeitsabläufe zu erleichtern oder
Versicherten relevante Informationen verständlich aufzubereiten.
Ergänzt wird dies durch eine komplexe regulatorische Umgebung, die von umfangreichen gesetzlichen Vorgaben, Datenschutzanforderungen und technischen Spezifikationen geprägt ist. Diese Regulierung
erschwert die Weiterentwicklung und Integration neuer Funktionen und führt zu aufwendigen Abstimmungs- und Umsetzungsprozessen.
Welche Potenziale bietet der Einsatz Künstlicher Intelligenz im Kontext der ePA, um deren Nutzen, Nutzbarkeit und Einbettung in das digitale Gesundheitswesen
nachhaltig zu verbessern – unter besonderer Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse aller Beteiligten?
1. Wie kann KI dazu beitragen, die ePA für Versicherte, Leistungserbringer und Krankenkassen spürbar nutzbringender zu machen?
2. Wie kann KI helfen, Komplexität in der Nutzung der ePA zu reduzieren und so die digitale Gesundheitskompetenz unterschiedlicher Nutzergruppen aktiv unterstützen?