H) Compliance-Checker für Digitale Gesundheitsangebote

Hintergrund

Digital Health Anwendungen sind im Zuge des Digitalen-Versorgung-Gesetzes (DVG) auf dem Vormarsch. Die Anwendungsgebiete von verschiedenen digitalen Versorgungsangeboten können sich dabei deutlich unterscheiden – von der der Diagnose über die Dokumentation des Krankheitsverlaufes bis hin zur Nutzung von Online-Kursangeboten. Neben der Möglichkeit, dass sich Versicherte selbstständig am 2. Gesundheitsmarkt für eine App entscheiden oder zukünftig vom Arzt eine Verschreibung erhalten, kann die Krankenkasse ab 2020 und bei aktiver Zustimmung gezielt Versicherte nach passenden Krankheitsbildern, auf Versorgungsinnovationen ansprechen und bestenfalls einschreiben lassen. Bei einer erfolgreichen Nutzung kann die Gesundheit der Versicherten positiv beeinflusst werden. Aufgrund der ökonomischen Gebote im Umgang mit Beitragsgeldern ist die Krankenkasse an einer verlässlichen sowie erfolgreichen Teilnahme der Versicherten an diesen Gesundheitsangeboten interessiert.

 

Herausforderung

 

Die Compliance – also die aktive Bereitschaft und Mitwirkung des Versicherten bei (digitalen) Maßnahmen – ist auf Seiten der Versicherten ein kritischer Erfolgsfaktor für die Teilnahme an Gesundheitsangeboten. Einen Versicherten, der Apps erfolgreich bzw. in einem notwendigen Umfang nutzt, nennen wir den „Finisher-Typ“.

 

Das Bauchgefühl, dass digitale Anwendungen im Allgemeinen nicht von jedem gleich genutzt werden, bestätigt sich in Studien (vgl. Ärzte Zeitung, 2019). Es gibt Patienten, die einen höheren Nutzen von digitalen Versorgungsangeboten haben und Apps erfolgreich bis zum gewünschten Ziel nutzen und es gibt Versicherte, die besser auf einen klassischen analogen Ansatz ansprechen. Damit alle Patienten größtmöglich profitieren können und die beschränkten Ressourcen im solidarischen Gesundheitssystem nutzenstiftend eingesetzt werden, ist u.a. bei der Steuerung der gezielten Ansprache bei digitalen Gesundheitsanwendungen auf eine gute Compliance Acht zu geben.

 

Fragestellung

 

Die sich daraus ergebene Fragestellung lautet: Gibt es den „Finisher-Typ“ und wie lässt er sich analytisch identifizieren? Die Identifizierung des Finisher-Typs und seiner Merkmale ist wichtig, um zum einen die Versicherten anzusprechen, für die ein größtmöglicher Nutzen erwartet werden kann und um geeignete Maßnahmen zu planen, die einem Abbruch der Nutzung vorbeugen.

 

 

Das Ergebnis soll der Entwurf eines Produktes für gesetzliche Krankenversicherungen (Compliance-Checker) in Form von einer ansprechende Präsentation mit Business Case und einem exemplarischen Lösungsansatz minimal valuable product (mvp) sein, sodass aus den oben beschriebenen Gründen alle Beteiligten bestmöglich von digitalen Gesundheitsangeboten im Rahmen des DVG profitieren können.