B) Datenanalytische Identifizierung von Erfolgsfaktoren für Reha-Maßnahmen

Hintergrund

Rehabilitation, kurz Reha, dient dazu, Menschen mit Behinderungen oder jenen, die von Behinderung bedroht sind, Leistungen zur Verfügung zu stellen, die „die Behinderung abwenden, beseitigen, mindern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern“. Die Bandbreite der dahintersteckenden Maßnahmen ist dabei sehr groß und geht von Maßnahmen zum Erhalt der Mobilität bei älteren Menschen über eine krankheitsbedingte Überwindung von Einschränkungen z.B. nach einem Schlaganfall oder das Zurückfinden in den Alltag nach einer schweren Erkrankung wie z.B. nach einer Krebserkrankung bei Kindern. Je nach individueller Situation kommen verschiedene Träger für die Kostenübernahme in Frage – am häufigsten die Renten-, Unfall- oder Krankenversicherung. Die gesetzlichen Krankenkassen gaben im Jahr 2018 ca. 463 Millionen Euro für die ambulante und stationäre Rehabilitation nach § 40 und § 41 SGB V aus. Das Bundesgesundheitsministerium will die Leistungen dazu weiter ausweiten (z.B. Erweiterung § 40 Abs. 3 Satz 2 und 3 SGB V zum 01.01.2019, Entwurf RISG).

Herausforderung

Die Vielzahl der möglichen Maßnahmen und die verschiedenen Zuständigkeiten machen Reha zu einem komplexen Thema. Die Beratung der Versicherten und die Entscheidungsunterstützung bei der Frage „Reha ja oder nein?“ wird dadurch erschwert, dass es aktuell kaum Erkenntnisse darüber gibt, bei welchen Personengruppen sich eine Rehabilitation besonders bewährt hat und sich ein nachhaltiger Erfolg eingestellt hat. Es fehlen eine aussagekräftige Datenbasis und Auswertung.

 

Durch die geplanten Änderungen der Bundesregierung wird diese Herausforderung noch größer. Schließlich soll mehr Menschen ermöglicht werden, an einer Rehabilitation teilzunehmen und der Zugang dazu relativ einfach gestaltet werden. Noch fehlen allerdings Details zum geplanten Gesetz. Wichtig ist uns: Es sollen die Versicherten profitieren, die eine Reha besonders benötigen.

 

Im Fall der gesetzlichen Krankenkassen sind dies vor allem Rentner – denn für sie ist die GKV primär zuständig. Doch gibt es bestimmte Altersgruppen innerhalb der Zielgruppe, bestimmte Diagnosen bei denen eine Reha besonders gut hilft? Keiner weiß es genau.

Fragestellung

Wie können gesetzlich Krankenversicherte identifiziert werden, die am meisten von einer Reha profitieren? Bitte entwickelt einen datengetriebenen Ansatz zur Identifizierung von Versicherten, die besonders für eine Rehabilitation (gemäß § 40 SGB V ohne Anschluss-Reha) geeignet sind. Spezifiziert dabei die Daten bzw. die Indikatoren aus dem Datenpool einer gesetzlichen Krankenversicherung, die für die Identifizierung der Versicherten relevant sind.

 

Der Datenpool wird für die Bearbeitung der Fragestellung zur Verfügung gestellt.